Die passende Change Management Ausbildung finden (Teil 1)

von | 11/07/2024 | Campus Einblicke

Interview mit Cary Buraty, Co-Ausbildungsleitung

Welche Kriterien sollte eine gute Change Management Ausbildung erfüllen, um theoretisch fundiert und gleichzeitig praxistauglich zu sein?

Change Management Ausbildung Leitfaden

Cary Buraty ist Gründerin des Aus- und Weiterbildungsinstituts „Campus am See“ und Co-Ausbildungsleiterin der Systemischen Change Management Ausbildung.

Im Interview erzählt sie aus ihrer Perspektive welche entscheidenden Bausteine eine qualitativ hochwertige Change Management Ausbildung enthalten sollte, um Interessierten eine bessere Orientierung zu bieten.

Als erfahrene Change-Beraterin und aus vielen Gesprächen kennt sie die Markt- und Kundenperspektive. Als langjährige Lehrcoach weiß sie, was eine fundierte Ausbildung sowohl didaktisch als auch inhaltlich leisten sollte.

Cary, Was sind denn aus deiner Sicht die wichtigsten Bestandteile einer soliden Change Management Ausbildung?

Eine gute Ausbildung in der Change-Beratung basiert auf zwei Hauptsäulen: dem WIE und dem WAS. Das WIE, also die Didaktik, Verhältnis Theorie zu Praxis, Arbeit mit eigenen konkreten Fällen etc. beschreibt den Ablauf der Ausbildung, während das WAS, die vermittelten Inhalte, also das Curriculum an sich, umfasst. Beide Aspekte und deren Zusammenspiel sind entscheidend für den Erfolg der Ausbildung und die Weiterentwicklung der Teilnehmenden. Darüber hinaus sollte die Freude am Lernen, Ausprobieren, Experimentieren und der Austausch der Teilnehmenden untereinander natürlich nicht zu kurz kommen.

Folgende Frage ist für viele, die nach einer Change Management Ausbildung suchen, essenziell. Wenn es einen Leitfaden für die richtige Change-Ausbildung gäbe, wie sähe dieser aus?

Eine fundierte Change Management Ausbildung zeichnet sich durch mehrere Schlüsselmerkmale aus, die ich eben teilweise schon angesprochen hatte:

  • Das Curriculum:
    Ein gut strukturiertes Curriculum, das aus aufeinander aufbauenden Modulen besteht, ermöglicht den Teilnehmenden, kontinuierlich entlang eines roten Fadens zu lernen. Dies verhindert eine voneinander losgelöste „Informationsflut“ und sorgt dafür, dass das Wissen nachhaltig verankert wird.
  • Klare Aufnahmevoraussetzungen:
    Es sollte klar definiert sein, welche Zielgruppen angesprochen werden. Professionelle Change-Ausbildungen sind in der Regel fortgeschrittene Weiterbildungen, die bestimmte Vorkenntnisse und Berufserfahrungen voraussetzen. Wenn die Teilnehmergruppe zu heterogen ist, hat das meist negative Auswirkungen auf den Lernerfolg für den Einzelnen und auf die Qualität des vertieften kollegialen Austauschs innerhalb der Gruppe.
  • Theorie- und Praxisbezug:
    Eine ausgewogene Mischung aus theoretischen Konzepten und praktischen Erfahrungen ist zwingend notwendig. Aus meiner langjährigen Erfahrung weiß ich, dass theoretisches Wissen und praktische Anwendung Hand in Hand gehen müssen. Kürzlich habe ich in einem Beitrag eines Kollegen eine schöne Metapher gelesen: die wissenschaftlich fundierte Theorie ist wie eine Brille, durch die wir die Welt um uns herum anders wahrnehmen können. Unser Blick für Verhältnisse und Verhalten wird dadurch methodisch geschärft. Gleichzeitig braucht Theorie immer Praxisbezug, damit der nachhaltige Transfer in den Alltag stattfinden kann. In unserer Systemischen Change-Ausbildung am Campus am See arbeiten die Teilnehmenden beispielsweise an Praxisfällen aus ihrem Unternehmen oder ihrer eigenen Beratertätigkeit. Sie erhalten dadurch bereits während der Ausbildung wertvolle Impulse für aktuelle Herausforderungen, die sie direkt und noch während der Ausbildung umsetzen können.
  • Methodenvielfalt:
    Es ist wichtig, unterschiedliche Ansätze und Methoden zu vermitteln. Ein „One-Fits-All“-Ansatz funktioniert in der Praxis als Change-Begleiter*in einfach nicht. Die Teilnehmenden sollten mit fundiertem Wissen, Modellen und Theorien über Organisationen, Führung und Veränderung ausgestattet werden, um langfristig und unabhängig von Trends erfolgreich im Change-Management agieren zu können.
  • Erfahrene Ausbilder:
    Die Qualität der Ausbildung hängt maßgeblich von den Lehrkräften ab. Wer sich zum Change-Berater ausbilden lassen möchte, sollte auf die Erfahrung und Qualifikationen der Ausbilder achten. Verfügen sie über langjährige Praxis in der Change-Beratung? Haben sie Erfahrung als Lehrcoach und entsprechende Zertifizierungen durch anerkannte Verbände? Sind sie nach wie vor gut vernetzt in der Wirtschaft?

Gibt es noch ein weiteres Kriterium, das du als wichtig erachtest?

Wie bei anderen Ausbildungen auch, finde ich es wertvoll, wenn Teilnehmende auch nach der Ausbildung den Kontakt zum Institut, zu den Dozenten und zu den Peers aufrechterhalten können, wenn wie mögen. So geht das Lernen und der kollegiale Austausch auch nach der Ausbildung weiter. Gerade für die erste Zeit nach der Ausbildung ist das sehr hilfreich und wertvoll. Am Campus am See fördern wir deshalb unsere Campus Community für Alumnis ganz besonders. Als Gründerin ist es mir persönlich sehr wichtig, dass der Campus am See für unsere Absolventen auch nach Abschluss einer Ausbildung ein Ort des gemeinsamen Lernens und des Austauschs bleibt.

Und ein kleiner Cliffhanger zum Schluss: Nachdem ich heute ausführlicher auf die erste Säule – das WIE – eingegangen sind, möchte ich die Aufmerksamkeit der Lesenden schon mal auf die zweite Säule – das WAS – lenken. In „Die passende Change-Ausbildung finden – Teil 2“ wird meine Co-Ausbildungsleiterin Sylvia Wörner erklären, welche Inhalte für eine fundierte Change-Ausbildung ausschlaggebend sind.

Vielen Dank Cary und viel Spaß bei den Vorbereitungen für den Ausbildungsstart im September.

Hier geht es zu den Terminen und weiteren Details rund um unsere Systemische Change-Ausbildung.

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