Meet the Team #3

von | 17/11/2020 | Meet the Team

5 Fragen an… 

Elizabeth Reimers, Lehr-Coach Campus am See. 

Cary Buraty

Wie wichtig sind Selbsterfahrung und Selbstentwicklung für Coaches? Welchen Gewinn kann liebevoll-unbequeme Aufrichtigkeit unseren Klienten bei der Lösungsfindung bringen? Und wie entwickelt man ausgerechnet für „Konflikte und Widerstände“ eine professionelle Leidenschaft?

Antworten gibt’s im Interview von Elizabeth Reimers, Heilpraktikerin für Psychotherapie, Diplom-Sozialpädagogin, Therapeutin, Coach. Wir freuen uns sehr, dass sie ab 2021 zum Lehrcoach-Team des Campus am See zählt.

In 25 Jahren beruflicher Laufbahn hat Elizabeth Reimers Erfahrungen in unterschiedlichen Berufsfeldern und Führungsaufgaben gesammelt. Von langjähriger psychosozialer Krisenintervention, Beratungsarbeit und Interkulturellem Lernen bei der „Entraide Allemande“ für die Deutsche Botschaft, Paris, bis zur Abteilungsleiterin mit Verantwortung für Personalführung in der Medienbranche.

Ihre internationalen und interkulturellen Erfahrungen und Kenntnisse hat sie u.a. bei einem Lehrauftrag zum Thema „Analyse kulturell bedingter Konfliktsituationen“ an der Universität und Fachhochschule Regensburg eingebracht. Unterschiedliche Fort- und Weiterbildungen, u.a. in der Psychologie der Gesprächsführung, Konstruktiven Kommunikation oder in der Moderationstechnik „Dynamic Facilitation und Wisdom Council“, ergänzen ihre Kenntnisse und Fähigkeiten.

Wie sie unsere 5 Fragen beantwortet, lest ihr hier.

1. Was macht aus deiner Sicht einen guten Coach aus?

Da wäre zunächst einmal die gute Ausbildung zu nennen. Hierzu gehören neben einer soliden Methoden- & Prozesskompetenz auch die persönliche Selbstentwicklung des Coaches, die durch langjährige Selbsterfahrung und Anwendung der Tools zur nötigen Professionalität führt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Haltung. Für mich ist hier zentral, sich als Coach das aufrichtige Interesse und die Offenheit für den ganz authentischen Lösungsweg des Coachees zu bewahren, selbst wenn dieser sich überraschend anders gestaltet als zunächst auf der Hand liegt. Das heißt, sich ganz und gar einzulassen auf die Wirklichkeit des anderen und dadurch einen kreativen Frei-Raum für den individuellen und gehbaren Weg des Coachees zu eröffnen. Diese Haltung der Begegnung auf Augenhöhe, die wiederum durch die Balance zwischen Empathie und Aufrichtigkeit gegeben ist, stellt das zentrale Fundament dar. Auf diesem liebevollen und gleichzeitig „unbequemen“ Fundament kann sich Entwicklung und Veränderung entfalten. Die liebevoll-unbequeme Aufrichtigkeit, um einen Stau oder Stillstand aufzulösen, ist dabei ganz entscheidend, denn Entwicklung findet jenseits der Komfortzone, an unseren Grenzen, statt.

2. Welches ist dein Herzensthema oder deine Lieblingsmethode im Kontext Coaching?

Meine Herzensthemen sind vor allem die Konflikte und Widerstände, die Menschen daran hindern, ihr eigenes Potenzial auszuschöpfen. Vor Konflikten hatte ich in meiner eigenen Lebensgeschichte Jahrzehnte lang am meisten Angst. Also habe ich mich intensiv damit auseinandergesetzt und zunächst selbst erfahren, was alles „im Konflikt“ drinsteckt – nämlich nicht nur das aktuelle Problem, sondern viel, viel mehr. Ganz schön komplex, unser Konfliktgeschehen! Heute liebe ich es, mit meinen Klienten hinter die Kulissen der Konflikte zu schauen und mitzuerleben, wenn die Angst weicht und welches Potenzial jeder Konflikt birgt.

3. Welchen Tipp hättest du deinem „jüngeren Ich“ gern am Anfang deiner Coaching-Laufbahn gegeben?

Du bist gut genug. Wachstum und Sicherheit entstehen im Tun, nicht durch Perfektionismus. Erst gestern fiel mir folgender Satz von Marshall Rosenberg in die Hände: Alles was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert unvollkommen getan zu werden. Wie entlastend!

4. Was möchtest du in den nächsten 12 Monaten neu lernen oder anpacken?

In meiner therapeutischen Arbeit sowie im integralen Coaching mit Einzelklienten, wo ich Coaching & Therapie miteinander verbinde, möchte ich noch tiefer in imaginative Verfahren einsteigen. Diese sind immer dort hilfreich, wo Gefühlswelt und Intuition verschüttet sind. Dabei sind unsere Gefühle das wichtigste Tool im Hinblick auf Gesundung und Persönlichkeitsentwicklung.

5. Coaching wird in Zukunft….

… mehr und mehr zu Bewusstsein, Lebensfreude und Zufriedenheit beitragen.

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