Mittendrin statt nur dabei

von | 15/07/2021 | Campus Einblicke

Lernreisen-Einblicke 

Unsere Ausbildungs-Teilnehmerin Nora Weinhold gibt einen sehr persönlichen Einblick, wie sie als erfahrene Trainerin und Personalentwicklerin den Einstieg in die Coaching-Ausbildung erlebt hat 

„Es gab ein Leben vor und ein Leben nach meiner Coaching-Ausbildung.“ – Diese Worte von Cary sind mir noch immer im Ohr, beschreiben sie doch sehr genau, was mir unzählige Coach-Kolleginnen im Vorfeld sagten. „Das ist nicht nur eine Weiterbildung, es ist eine Reise, die dich verändert!“. „Das macht auch privat sehr viel mit dir!“. „Das ist wie ein Mini-Psychologiestudium, das wäre total deins, Nora!“.

Dies waren nur einige der Kommentare, die ich hörte, als ich erzählte, dass ich meine Zertifizierung als Trainerin noch um eine Coaching-Ausbildung ergänzen wollte. Aber nicht nur in beruflicher Hinsicht, auch privat war dieses Vorhaben ein langjähriger Herzenswunsch von mir. Und nicht irgendeine Ausbildung sollte es sein – nein, sondern die mit dem höchsten Praxisanteil und dem meisten neuen Input, die ich finden konnte.

Mit entsprechender Neugier und Erwartungshaltung starteten wir im April 2021 in den Frühjahrskurs vom Campus am See. Einen Monat später als geplant, da wir trotz Corona alle noch auf ein erstes Treffen in Präsenz gehofft hatten. Aber auch wenn daraus leider nichts wurde und das erste Modul letztendlich online stattfand, tat dies unserem Startschuss in das Jahr unserer ganz persönlichen Transformationsreise nichts ab.

„Heute in einem Jahr möchte ich voller Stolz hier stehen und sagen können: Ich bin Coach!“, so die Stimme einer meiner Peers. Aha – ich stand also nicht alleine da mit meinem Enthusiasmus. Die anfängliche Nervosität war schon nach den ersten fünf Minuten Vorstellungsrunde wie weggeblasen. 

 

Irgendwie schaffte es Cary mit dem Campus am See sofort eine derartige Atmosphäre auf Augenhöhe herzustellen, dass wir alle das Gefühl hatten, hier „ganz Mensch“ sein zu können und als solche voll und ganz wertgeschätzt im Kurs ankommen zu dürfen. Als reine Frauengruppe gab es anfangs etwas Skepsis, ob da nicht irgendwas fehlen würde, aber auch diese Zweifel verschwanden spätestens mit dem Zuklappen des Laptops am ersten Sonntagabend. Puh – geschafft. So viel Input in so kurzer Zeit auf einem so hohen professionellen Level.

Und genau so sollte es weitergehen. Auch wenn uns Corona etwas auf Trab hielt – 4 Module, 4 Locations. Entgegen aller Erwartungen konnte die Ausbildung nämlich bereits im Mai mit dem zweiten Modul in Präsenz stattfinden. Cary zeigte riesiges Engagement und Flexibilität, wenn es darum ging, uns ein persönliches Treffen zu ermöglichen und ausreichend große und belüftbare Räume zu finden. Und wir staunen nach wie vor alle jedes Mal aufs Neue, mit wieviel Input und Tools wir wieder aus so einem Wochenende rausgehen, um mit den Worten „Ihr habt jetzt bereits alles, was ihr braucht, um erste Coachings durchzuführen“ liebevoll ins Wasser geschubst zu werden. Und ich muss sagen, dass sich hier auch mein persönliches größtes Learning zum jetzigen Zeitpunkt versteckt. Genau wie meine Peers bemerke ich eine veränderte innere Haltung im Umgang mit anderen und eine neue Art zu kommunizieren.

Als Coach lernt man Begegnung auf Augenhöhe und Kontrolle abzugeben

Als Trainerin an Bord einer Kreuzfahrtflotte war ich in meiner letzten beruflichen Station für die Personalentwicklung verantwortlich und musste ein sehr breites Portfolio an Weiterbildungsangeboten parat haben. Sehr oft habe ich mich dabei extrem unter Druck gesetzt, die Trainings bis ins Detail ausgearbeitet und viel Zeit und Herzblut in die Vorbereitung gesteckt. Das ist als Perfektionistin auch mein Anspruch, allerdings bekam ich ein ums andere Mal das Gefühl, dass ich zu viel „von mir gab“ und den Teilnehmern nicht ausreichend Möglichkeit einräumte, sich die Dinge selbst zu erschließen.

Ich dachte, ich müsste stets auf alles eine Antwort haben und meine Teilnehmer von mir überzeugen. Die Coaching-Regel „Arbeite nie härter, als dein Klient!“ und „Ich bin ok – du bist ok“, die berühmten „Okay-Positionen“ aus der Transaktionsanalyse sind für mich die transformierendsten Erkenntnisse bis hierhin. Sie haben mir gezeigt, dass ich auch als Coach nicht die Verantwortung für die Lösung übernehmen muss, sondern ganz selbstbewusst darauf vertrauen darf, dass mein Gegenüber Experte bzw. Expertin für seine oder ihre Lösung ist. Eine Begegnung auf Augenhöhe, die sich für mich mehr und mehr zu einer Grundeinstellung entwickelt und auf alle zwischenmenschlichen Beziehungen übertragen lässt. Ich bemerke bereits jetzt, wie ich bei Probecoachings entspannter werde und das Bedürfnis nach Kontrolle loslasse.

Im Modul 4 haben wir uns intensiv mit dem Thema Systemisches Denken und Fragen beschäftigt. Vor uns liegt nun eine Sommerpause, die meine Peers und ich nutzen wollen, den „Methodenkoffer ordentlich aufzuräumen“, das bisher Erlernte zu sortieren, in ersten Probecoachings anzuwenden und uns weiterhin in zahlreichen Gruppenübungen zu unterstützen und voneinander zu lernen. Zwei Drittel der Ausbildung liegen nun noch vor mir und was soll ich sagen? Ich bin gespannt, wohin mich diese Reise noch so führt…

Nora Weinhold, Teilnehmerin des Frühjahrskurses 2021 des Campus am See

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